Hey 3D-Druck-Fans,
TPU (Thermoplastisches Polyurethan) ist eines der spannendsten Materialien im 3D-Druck. Damit kannst du flexible Handyhüllen, Dichtungen, Stoßdämpfer oder sogar Wearables drucken.
ABER: TPU kann ein echter Alptraum sein, wenn man es falsch druckt – verstopfte Nozzles, Fadenziehen und unsaubere Layer sind die häufigsten Probleme.
Keine Sorge: Mit den richtigen Einstellungen läuft es wie geschmiert. Hier ist mein Schritt-für-Schritt-Guide für fehlerfreie TPU-Drucke!
✅ Was du brauchst
- Einen 3D-Drucker mit Direct-Drive-Extruder (z. B. Bambu Lab A1, Prusa i3 MK3 oder Anycubic Kobra 2 Pro)
- TPU-Filament (Shore-Härte 95A oder härter) – für Einsteiger leichter zu drucken
- Slicer-Software (Bambu Studio, PrusaSlicer oder Cura)
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1. Das richtige TPU auswählen
Nicht jedes TPU ist gleich!
- Shore 95A = fester, leichter zu drucken (ideal für Einsteiger)
- Shore 85A oder weicher = extrem flexibel, aber schwerer zu handhaben
💡 Tipp: Starte mit Bambu Lab TPU 95A oder Overture TPU – beide laufen sehr stabil.
2. Druckgeschwindigkeit anpassen (ganz wichtig!)
TPU liebt langsame & gleichmäßige Bewegungen.
- Empfohlen: 20–40 mm/s
- Z-Hub & Travel-Speed reduzieren, um Fadenziehen zu vermeiden.
Je langsamer du druckst, desto sauberer wird das Ergebnis – Geduld zahlt sich hier aus!
3. Retract-Einstellungen optimieren
TPU neigt dazu, sich im Extruder zu stauen, wenn die Retracts zu aggressiv sind.
- Retract-Länge: 0,8–1,5 mm (Direct Drive)
- Retract-Speed: max. 20 mm/s
- Alternativ: Retracts ganz deaktivieren und stattdessen mit Coasting & Combing arbeiten.
4. Richtige Temperatur & Layerhöhe
- Drucktemperatur: 220–240 °C (je nach Filament)
- Heizbett: 40–60 °C (optional – TPU haftet oft auch ohne)
- Layerhöhe: 0,2 mm für beste Haftung
5. Haftung & Bettvorbereitung
TPU haftet extrem gut, manchmal zu gut.
- Bettbeschichtung: Glas oder PEI
- Haftmittel: Falls nötig, etwas Klebestift – damit lässt sich das Teil später leichter ablösen.
- Kein Brim nötig, ein Skirt reicht zum Priming.
6. Nachbearbeitung & Tricks
- Entferne TPU-Teile vorsichtig – es kann sich dehnen und reißen, wenn du zu fest ziehst.
- Für saubere Kanten: Mit einem Heißluftföhn leicht anwärmen (nur kurz!).
- Fadenziehen minimieren: In Cura/Bambu Studio „Wipe Nozzle“ aktivieren.
7. Fehler schnell erkennen & beheben
Problem | Lösung |
---|---|
Fadenziehen / „Stringing“ | Temperatur senken, Travel Speed erhöhen |
Verstopfte Düse | Retracts reduzieren oder deaktivieren |
Unsaubere Layer | Geschwindigkeit weiter senken, Flow anpassen |
Schlechtes Bridging | Höhere Temperatur + aktive Bauteilkühlung |
Fazit – TPU drucken ist einfacher als du denkst!
Mit den richtigen Einstellungen kannst du schon nach ein paar Versuchen hochwertige flexible Bauteile drucken.
Starte mit 95A TPU, halte dich an langsame Geschwindigkeiten – und du wirst überrascht sein, wie cool TPU-Projekte aussehen können.